Ines N.

„Wie es mir geht, fragen Sie? Wütend bin ich und in Sorge, wie es weiter gehen soll. Wie kann die Stadt das zulassen? Irgendwo müssen doch auch die wohnen, die wenig haben, wenig verdienen, so wie ich. Was glauben Sie denn, warum ich vor 10 Jahren in den Kiez gezogen bin? Es gab Wohnungen, die waren bezahlbar. Ich bin hier angekommen, fühle mich hier wohl. Und jetzt habe noch zwei Monate, um für mich und mein Kind eine neue Bleibe zu finden. Aber wohin in dieser Stadt? Vielleicht ziehe ich zu meinen Eltern zurück – vorübergehend.Aber es geht ja nicht nur mir so. Leise ziehen wir hier im Kiez aus unseren Wohnungen aus, jeder für sich. Und ich frage mich, wo ist denn der Aufschrei, wo sind die Proteste? Wer soll denn in dieser Stadt wohnen, wenn man die Mieten nicht mehr zahlen kann? Ich wünschte mir, es passierte etwas, wir würden was dagegen tun. Vielleicht müssten wir uns zusammenschließen, uns das nicht gefallen lassen – ́Rückeroberung der Stadt`!“